verschobene Jahreszeiten

Irgendwie leben wir, seit wir Bienen haben, in 2 Zeitzonen.

Die altgewohnte die sich gerade dem Herbst zuwendet und dann die der Bienen. Da kann man schon ganz schön ins schleudern geraten wenn man ständig von Wintersitz und einwintern redet, obwohl wir noch gut 30°C und mehr auf dem Thermometer sehen.....

Nichts destotrotz die Wintervorbereitung ist abgeschlossen. Gegen Varroa haben wir behandelt, die kleinen Mistviecher gezählt (ganz schön viele sind durch die Behandlung abgefallen), Futtervorrat sollte auch genug in den Stöcken sein, das Einflugloch ist auch schon kleiner gemacht, Folie haben wir heuer auch mal aufgelegt (da werden wir noch sehen ob wir damit zurecht kommen).

Heute haben wir bei unserer temporären Außenstelle die letzten Arbeiten erledigt.

Vom Zwischenquartier geht es dann noch diese Woche an den endgültigen Standplatz und dann ist für ein Weilchen Ruhe.

Die Damen hingegen sind noch recht fleißig. Da wird Pollen eingetragen, dass es schon mal eng werden kann am Einflugloch.

Das Arbeiten am Bienestock hat übrigens auch kleidungstechnisch seine jahreszeitlichen Unterschiede - und das liegt nicht an der Außentemperatur sondern an der Laune der Bienen ;-)

Hochsommer

Während es für uns der Hochsommer ist, ist es für unsere Mädels bereits der Beginn der Herbstsaison.

Die letzte Massentracht - die Sonnenblume - ist Großteils abgeblüht, die Wintervorräte eingetragen.

Die Damen bereiten sich bereits jetzt für den kommenden Winter vor.

Für uns war das der Startschuss für die letzte Honigernte 2016.

Sonnenblumengelb ist der Honig aus den Waben geflossen.

Knapp 90 kg !

Insgesamt hat uns die erste Saison also gut 150 kg eingebracht - und das von nur 2 Völkern (eines hatte ja mit dem Regierungswechsel zu tun und unsere beiden Ableger hatten quasi noch Schonfrist) 

Respekt die Damen - anständige Leistung !

Servus in Osttirol

Auf dem Weg zum Degenhorn im abgelegen Villgratental bei der Oberstalleralm sind wir auf die "Stars" von ServusWetter mit ihrer allgegenwärtigen kleinen Schiefertafel gestoßen :-)
Das hat zwar garnix mit Bienen oder Honig zu tun - wollte aber unbedingt gepostet werden :-)

Osttirol 2

Während man in unseren Breiten Bienenstöcke fast schon suchen muss, stößt man in Osttirol immer wieder auf kleinere oder auch mal umfangreichere Bienenstände.

Die Landschaft, scheinbar unberührte Wiesen und eine unglaubliche Vielfalt an (Hochgebirgs-)Blumen schaffen eine tolle Stimmung.

Osttirol 1

Urlaub in Osttirol - und selbst da lässt uns das "Bienenfieber" nicht los.

Welch ein Glück, dass einer unserer Miturlauber auch Bienen betreut ! So hat sich das eine oder andere Imkerlatein Fachgespräch ergeben :-)

Und gleich auf unserer ersten Wanderung zum Sichelsee sind wir dann auch an der Belegstelle Kristeinertal vorbeigekommen.

Idyllisch gelegen in einem abgelegen Tal ...

... stehen 14 Vatervölker der Rasse Carnica und eine Vielzahl an Begattungskästchen.

Während also überall die Bauern mühsam auf steilen Hängen das Heu geerntet haben konnten wir das Wetter, die Landschaft und auch ein bisschen unsere neue Leidenschaft genießen.

Insektenvielfalt

Wer in seinem Garten Zierlauch anpflanzt kann sich über eine große Vielfalt an Insekten freuen.

Natürlich finde auch unsere Mädls die violetten Kugeln super

Aber auch diverse, oft skuril anmutende, Wespen haben den Lauch für sich entdeckt

Und auch gemischte Paarungen sind oft zu finden

Faszinierend wieviele Insekten diese kleinen Kugeln anziehen

Die Königin ist tot - es lebe die Königin

Stock 1 hat sich ja mal eben seiner Herrscherin entledigt - wir haben berichtet.

Aber das kluge Volk sorgt vor und so haben die Damen dafür gesorgt, dass es eine würdige Thronfolgerin gibt - oder sind wir mal ehrlich: ob sie sich in ihrem Amt bewährt muss sie erst zeigen ;-)

Aber für uns hat das mal wieder geheißen: Königin suchen und zeichnen - beim zweiten Mal ging's schon viel besser.

Auch in diesem Stock ist die Farbe der Saison weiß.

+1=5

Freitag war es also soweit - eine neue Hoheit sollte bei uns einziehen.

Und was braucht so eine königliche Erlauchtheit?

Ein Volk natürlich.

Unser erster Kunstschwarm stand am Programm - 2 kg Bienen mal eben in eine Schwarmkiste gefegt - für Profis wie uns ein Klacks :-)

  

Mal ehrlich, wir wollen es ja nicht verschreien aber bisher klappt alles ganz gut.

3 Tage Dunkelhaft stand für das Völkchen auf dem Programm und heute war es dann soweit.

Ach wenn die Kinder groß werden und aus dem Haus gehen.... das ist der erste Stock der unseren Garten verlässt.

Unser lieber Nachbar Hans hat eine Streuobstwiese, dort ist jetzt unser zweiter Standort.

Kiste auf den Boden, Deckel auf, Wasser auf die Bienen sprühen - Kontrolle: Königin lebt und ist flott im Käfig unterwegs - 2 kg Bienen in die neue Beute leeren, Nerven wieder beruhigen, Käfig aufbrechen (die Dame will auch irgendwann wieder raus) und schwupps so schnell kann es gehen und statt anfangs 3 sind es jetzt schon 5.

3+1=4

Mit 3 Stöcken haben wir ins Jahr 2016 gestartet und waren vollauf zufrieden.

Alle Völker haben den Winter gut überlebt.

Dann haben wir unseren ersten Brutableger gemacht und heute war der Tag der Wahrheit.

Hat alles funktioniert? Gibt es die neue Königin? Legt sie Eier? 

JA sie legt und scheinbar schon länger und fleißiger als wir vermutet haben. 

Nächste Aufgabe:

Königin finden, einfangen und zeichnen....

Der Herr des Hauses hatte dann den schärferen Blick und sie entdeckt.

Rein in das Röhrchen - kein Problem - aber dann. Die Dame war ganz schön zickig - und schnell war die! Puh! Bis wir sie dann in der richtigen Position hatten ... Naja das wollen wir jetzt nicht weiter erklären. 

Das Ergebnis zählt: Plättchen drauf, Mission erledigt ;-)

Darf ich vorstellen:

Lady Nr.1 - Modefarbe 2016: weiß

Revolution !

Stock Nummer 1 macht uns schon länger Kopfzerbrechen.

Irgendwie wollten die nicht so richtig durchstarten.

Jetzt hat aber auch das Volk entschieden:

es ist genug - eine neue Königin muss her.

Nachschaffungszellen hatten wir bei der letzten Durchsicht schon jede Menge gesehen also war klar, der Regierungswechsel ist eigentlich schon in vollem Gange.

Ein bisschen unschlüssig was wir da tun sollen stand der Entschluss aber schnell fest:

Wir lassen die mal machen - die werden schon wissen was sie tun ....

Die Regentin ist tot !

Heute lag die alte Lady (naja so alt war sie gar nicht - gerade mal ein Jahr) tot im Gras.

Jetzt muss die Neue zeigen was sie kann. Wir werden ja sehen wie sich der Nachwuchs so macht. 

Und wir? 

Ja wir stehen dann vor der nächsten Herausforderung.

Wir müssen die junge Königin finden und ihr das Krönchen Plättchen verpassen! 

Honig im Glas

Die ersten Gläser sind abgefüllt und haben bereits ihre Abnehmer gefunden.

Ein bisschen stolz sind wir schon !

first honey !

Jetzt war es also soweit ....

Von langer Hand geplant hat der Herr des Hauses einen unserer Nebenräume kurzerhand in einen Schleuderraum umgewandelt. Fliesenboden gab es sowieso, Waschbecken wurde neu installiert, auch die Lichtverhältnisse verbessert, alles rundum sauber gemacht und schon kann es losgehen.

Das mit der Bienenflucht haben wir übrigens doch noch hinbekommen und waren heilfroh darüber. 

Das abnehmen der Honigräume war ein Kinderspiel!

Bienenfluchtunterseite

Beim Gewicht der vollen Honigräume ist Frau dann an ihre Grenze gestoßen - auch da musste Mann ran.

Und dann ging es also los:

Waben aufs Gestell ...

  

... und mit der Gabel entdeckeln - das ging viel leichter als gedacht.

Waben rein in die neue Schleuder und ganz so wie im Kurs gelernt: erst anschleudern, wenden, wieder anschleudern, dann volle Drehzahl, wenden und die 2. Seite auch leer machen.

Super hat's geklappt.

Zahlt sich aus wenn man vorher einen Kurs macht wo man hört wie's geht.

Ergebnis: nicht eine einzig Wabe ist zu Bruch gegangen!

Und dann ist der erst eigene Honig aus der Schleuder durch ein Doppelsieb in den Eimer geflossen - unter den "strengen Augen" der Nachbarn, die auf eine Stippvisite vorbeigekommen sind um das mit dem Honig auch mal aus der Nähe zu sehen.

Stolze 40kg Honig sind es geworden!

Nicht schlecht unsere Mädels.

Wenn man bedenkt was die kleinen Tierchen für eine Leistung vollbringen müssen damit wir am Schluss das süße Gold im Glas haben:

Respekt !

... oder doch nicht ?

Um uns am Samstag die Honigernte ein bisschen zu erleichtern wollten wir auf die Bienenflucht nicht verzichten.

Damit nicht die Königin im Honigraum sitzt und dann nicht runter kann (die Bienenflucht läßt das ja nicht zu) haben wir bei der letzten Durchschau das Absperrgitter eingelegt.

Gestern Abend dann die Erkenntnis: die Drohnen können da jetzt auch nicht durch und sitzen oben fest.

Also: alles wieder retour und Absperrgitter raus.

Die Jungs dürfen wieder in den Brutraum zurück!

Am Samstag wird dann also ganz "altmodisch" abgekehrt ..... und für's nächste mal wird das Ganze noch ein bisschen besser durchdacht damit die Jungs über dem Absperrgitter einen Ausweg aus ihrer Misere finden!

Review

die erste Honigernte steht kurz bevor - Zeit für einen Rückblick

 

 

September 2014 - März 2015

Das Abenteuer Imkerei beginnt. Nach dem Einsteigerkurs in der Landwirtschaftsschule Mistelbach unter der Kursleitung von Albert Schittenhelm sind wir endgültig überzeugt ....

April 2015

Bienenbeuten besorgt ....

... und gestrichen ...

... Standplatz im Garten vorbereitet ...

... die Spannung steigt....

 

 

Juni 2015
 

Es ist soweit - 3 Bienenvölker ziehen bei uns ein.

Sommer 2015 / Herbst 2015
 

Durchschau halten, weiter Kurse besuchen, das erste mal gegen die Varroa-Milbe mit Ameisensäure behandeln, Futter bestellen (wieviel ?), nochmal mit Ameisensäure behandeln, einfüttern für den Winter, nochmal Ameisensäure (jetzt reicht's dann aber)

Ach so ja - unsere ersten Bienenstiche haben wir auch schon hinter uns. Einer ging im wahrsten Sinne des Wortes voll ins Auge - oder in diesem Fall zumindest ins Augenlid.

 

 

November 2015

Eine letzte Behandlung gegen die Varroa mit Bienenwohl dann muß Ruhe sein. Jetzt hoffen wir mal, dass wir alles richtig gemacht haben und die Mädels gut durch den Winter kommen.

 

 

März 2016

Es schaut echt gut aus. Alle 3 Völker haben den Winter überstanden und starten in ihr erstes richtiges Bienenjahr in unserem Garten!

Mai 2016

2 der Völker entwickeln sich gut, eines schwächelt etwas - mal sehen wie das weitergeht. Die ersten Honigräume sind aufgesetzt, die Obstblüte in vollem Gange. Schwarmstimmung hat's auch schon gegeben also haben wir (fast) nach Lehrbuch unseren ersten Brutableger gebildet. Jetzt haben wir also eigentlich schon 4 Bienenvölker (das ging schneller als gedacht)

die ersten Honigräume sind schon voll

die "Türme" werden immer höher

unser erster Ableger